Herzkolumne Mai 2014
Ganz besondere Tage sind für mich die, wo die Bäume zu blühen beginnen und die in kräftigem Grün schimmernden jungen Blätter sich aus den Knospen heraus entfalten. Das Erwachen ist jedes Jahr von neuem verzaubernd schön. Diese Farbenvielfalt und Intensität lässt alle (Kinder-)Augen leuchten.
Ich möchte mich bei allen Lesern für die zahlreichen Antworten auf die letzte Kolumne bedanken. Es freut mich und bewegt mich sehr eure Meinungen zu lesen, auch wenn ich sie nicht alle einzeln beantworten kann. Danke auch für alle Vorschläge und Ansätze das innere Kind erblühen zu lassen. Die Vielfalt an Zugängen ist genial!
In dieser Kolumne geht es um die Aufrichtung. Sie ist ein sehr wesentlicher Aspekt um mit sich und seiner Umwelt in Harmonie zu sein. Mit Aufrichtung ist sowohl die innere wie auch die äußere Haltung gemeint. An der äußeren Haltung ist gut zu erkennen, wie es innen aussieht und umgekehrt. Wir können auch, wenn wir an das Innere nicht herankommen, durch die Veränderung der äußeren Haltung die innere anstupsen sich zu bewegen. Es ist wichtig, immer und überall seine Haltung zu beobachten und gegebenenfalls so zu verändern, dass man sich wohl fühlt. Mich erinnert das an meine Arbeit mit Shiatsu. Das Grundprinzip hierbei ist, dass zuerst die Position des Praktizierenden angenehm sein muss, bevor überhaupt eine Wirkung bei der empfangenden Person ankommen kann. Sprich, je besser man selbst ausgerichtet ist, desto effektiver kommt die Arbeit beim Klienten an.
Was ist nun mit der Aufrichtung wirklich gemeint und wie hängen die innere und die äußere Aufrichtung zusammen?
Unsere Wirbelsäule ist das Zentrum des Geschehens. Hier finden wir das Rückenmark, die „Nervenautobahn“ und die feinstoffliche Pranaröhre, die „energetische Autobahn“. Die Wirbelsäule ist der Träger dieser Verkehrsnetze und wir können uns mit achtsamen Üben dahin bringen, dass keine Staus den Fluss blockieren und Körper, Geist und Seele in Balance sind.
Meditationsübung
Beobachte deine Haltung! Richte dich auf!
Balanciere dein Körpergewicht auf deinen Sitzbeinhöckern aus. Stell die Füße am Boden und finde eine gute Verbindung. Senke dein Kinn indem du den Nacken streckst. Stell dir einen seidenen Lichtfaden vor, der dich am Scheitel leicht nach oben zieht und so Raum zwischen den Wirbeln entsteht. Lass einen Wirbel auf dem anderen ruhen. Schließe die Augen und atme sieben Mal durch die Nase ein und den leicht geöffneten Mund wieder aus. Genieße den hohen Energiefluss in deinem Körper und korrigiere deine Position so lange bis du deine Aufrichtung gefunden hast.
Denk bei den sieben Atemzügen an etwas, dass den Herz erwärmt und dein inneres Lächeln auf dein Gesicht zaubert.
Diese kleine Übung kann man im Alltag öfter einfließen lassen. Sie sollte zur Gewohnheit werden, um den Körper in eine dauerhaft gute Aufrichtung zu bringen. Dann fließt die Energie harmonisch.
Gerade wenn unser Körper einseitig beansprucht wird, durch körperliche Anstrengung oder auch durch ständiges Sitzen, gilt es achtsam zu werden und eine Balance zu finden.
Die alten Meister wussten von dieser inneren Kraft der Aufrichtung und so findet man sie auch in vielen Traditionen. Ob nun im Taiji oder Yoga, den schamanischen Übungen oder der buddhistischer Praxis, ein sehr wichtiger Aspekt ist überall die Haltung und der damit verbundene Ausdruck wie man im Leben steht.
Das gilt natürlich nicht nur für das Sitzen, sondern für alle Aktivitäten, das Stehen und das Liegen. Anfangs kann es sehr anstrengend sein, wenn wir beginnen unsere Haltung zu verändern um uns aufzurichten. Deshalb sollte man es auch nicht übertreiben und anfangs mit beobachten und leichter Korrektur beginnen. Wenn sich Verspannungen beginnen zu lösen bist du am richten Weg. Begleite dich selbst behutsam in die richtige Aufrichtung. Dein geöffnetes Herz wird dich begleiten und anleiten.
Aho,
Anna
danke Anna!
es ist manchmal so einfach…
bussi Astrid
ja, es ist meistens ganz einfach 🙂