Herzkolumne April 2017
Das HEILIGE FEUER entzünden
Da kehre ich nun zurück, vom Start eines Ausbildungsjahres hin zur Natur in die Verschmelzung mit Mutter Erde. Der Survival Mentoring Lehrgang in der Nähe von Bad Ischl hat begonnen mit 5 Tagen intensivstem Basistraining. Am ersten Tag gleich heiliges Feuer machen mit dem Feuerbohrer. Es hat geraucht und geraucht und Stunden gebraucht, doch in der Überzeugung es wird mir heute gelingen, schaffte ich dies mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages, die mir die Energie schenkten um durchzuhalten, den Bogen weiter zu bewegen, damit ich Feuer machen konnte, feiern konnte, diese Freude erleben durfte. Ein unbeschreibliches Gefühl, mit zwei Stückchen Holz, einem Messer und einer Schnur Feuer machen zu können. Ein Wissen wurde in dem Moment in mir wach, welches mir Vertrauen in meine Fähigkeit zum Leben im Einklang mit der Natur schenkte. Diesen Moment, wo der Funke Glut das Feuer im Zundernest aufflammen lies, werde ich nie vergessen. Sanft und kräftig zugleich loderte es in meinen Händen, das heilige Feuer, durch Mutter Erde und mich geboren. Dankbar lauschte ich abends den Vögeln, genoss das Hoch an Liebe, welches mich durchströmte.
8 Minuten Zeit, um Feuer zu machen mit nur einem Streichholz in der Schachtel. Stress entsteht. Wo ist Zundermaterial? Wo sind trockene Äste? Wird es brennen? Nachdem das Adrenalin eingeschossen war, spürte ich die Spannung, die meinen ganzen Körper blockierte. Plötzliche Resignation, Zweifel und Versagensängste stiegen in mir auf. Keinen Fehler machen, jeder Fehler wäre in einer Notsituation tödlich. Da war er wieder, mein Freund, der Tod. Ich erlebte mich bewusst, hier und jetzt,… entschied dann, da es ja meine erste Feuermachübung war, das ganze doch etwas entspannter zu betrachten. Ich erlaubte mir die vielen Streichhölzer die ich brauchte, denn das Feuer lehrte mich durch die Fehler die ich machte, wie es richtig geht. Plötzlich verstand ich, warum man Zunder immer mal so in der Tasche hat und warum die Schichten wichtig sind, damit es 100%ig brennt. Das Feuer loderte hoch, ging schnell aus, und es brauchte eine lange Zeit bis die letzte Glut erlosch.
Das Feuer am Sitzplatz, wo wir immer wieder meditierten, lehrte mich das Orakel der Flammen. Es war wundervoll, mit Eulenblick durch den Wald zu streifen, ein Feuer aufzubauen, aus dem was mir der Wald gerade schenken wollte, und es ohne Berührung in Meditation zu beobachten, bis der letzte Funke erlosch. Eine spannende Erfahrung, welche ich gerne mit euch teilen möchte:
FEUERORAKEL
Entdeckte das Feuer in dir!
am Sa. 6.5.2017 19.00 – 22.00 Uhr
in Grünbach am Schneeberg
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Am zweiten Tag bauten wir ein Biwak aus Holz und Laub. Eng, sehr eng ist es da drin, und man ist niemals allein. Die Katze war wohl die für mich freudigste Gesellschaft in dieser Nacht. Es krabbelte und kribbelte überall, auch das zugefügte Stroh machte die Lage nicht einfacher, denn es kitzelte ständig was im Gesicht. Die Vollmondnacht war anfangs klar, ein leichter Wind kündigte allerdings mit seinem Gesang durch das Astwerk den Regen an. Es dauerte nicht lange, und die Katze war bei mir im Biwak, schnurrte ab und zu und bewachte am Eingang die Nacht. Es begann leicht zu regnen – eine Aufforderung, tiefer ins Biwak hineinzukriechen. Es wurde noch enger, gerade mal umdrehen ging, mehr nicht. Durch den aufkommenden Wind wurde es kalt. Ich kroch noch tiefer, ging noch weiter über meine Grenzen, bat Mutter Erde um Heilung, überlies mich ihrer Kraft. Nach Stunden der inneren Reisen zwang mich ein beginnender Krampf im Bein, das Biwak auf schnellstem Wege zu verlassen. Es begann richtig stark zu regnen, und ich beschloss ins kleine Waldhäuschen ein paar Meter weiter, wo mein Schlafsack auf mich wartete, zurückzukehren.
Der Komfort wurde mir so richtig bewusst. Wie toll so ein Schlafsack ist, Windschutz rund um mich herum und etwas Abstand zum Boden. Ich schlief sofort ein und sehr lang, landete direkt in der Morgenübung, den Tierformen. Genial, eine Mischung von Dehnungsübungen, innerer Vorstellung und Nachahmung spezieller Tiere, womit alle Körperteile bewegt und gestreckt werden am Morgen und die Zirbeldrüse gleich mit aktiviert.
In der Happy Morning Meditation jeden Mittwoch von 8.00 – 9.00 Uhr
in Bad Fischau üben wir die Tierformen zu Beginn. ANMELDEN
Gerade praktiziere ich die Tierformen mit meinen Kindern zusammen. Sie haben Spaß dabei mir zuzusehen, wenn ich ihnen erzähle,welche Tiere ich gerade in meiner Vorstellung habe. Manches, wie das Strecken des Bergtigers machen sie mit, auch der Falke ist lustig, und der Fischotter mit seiner Schraubbewegung erst recht!
Das Feuer ist mir wieder sehr nah gekommen. So nah, dass ich nun täglich Feuer mache und alles was sich so anbietet rund um mich im Wald ausprobiere wie es brennt. Gerade ist es sehr feucht, das erschwert die Suche nach trockenem Material natürlich. Die Kinder sind voll begeistert von dem was ich gelernt habe, den Geschenken, die ich mitgebracht habe. Mein Sohn schnitzt seit zwei Tagen seine eigene Spindel, damit er auch selbst heiliges Feuer entfachen kann. Beide Kinder haben schon bei meiner täglichen Feuerbohrer-Trainingseinheit mitgewirkt und es ausprobiert. Toll, wenn die Kinder so angesteckt sind, wenn sie das Interesse lockt, der Funke meiner Faszination auf sie übergesprungen ist.
Nun gilt es, im Radius von 15 Kilometern meine Umgebung kennenzulernen und eine Karte zu zeichnen. Das ist nicht grade ein kleines Gebiet, wie ich drauf gekommen bin. Doch ich habe Glück! Berge, Täler, Wasserfälle, Wiesen, Wälder und nur ein paar kleine bis mittlere Orte liegen in diesem Kreis. Viele Gebiete kenne ich bereits, manche besser, manche weniger und manche gar nicht. Nun heißt es einen Plan für die Erkundung des Reviers aufzustellen. Es lockt meine Beine, wieder auf Tour zu gehen, meinen Rucksack zu packen und den Rehpfaden durch die Wildnis zu folgen. Ich bin durch die Übung sehr aufmerksam geworden in der Natur. Ich achte auf Pflanzen, Bäume und Tiere. Ja, die ganze Vegetation wird mit dem Eulenblick sichtbar. Wo kann man ein Biwak bauen? Wo ist Material für ein Feuer? Wie geht es der Natur rund um mich? Spüre ich die Präsenz von Tieren?
Samson, der Älteste beim Wildnis Camp, hat mir durch seine Geschichten am Feuer viel Kraft gegeben, viel Vertrauen in mir aufgebaut mit den wilden Tieren noch tiefer in Kontakt zu kommen. Dem Adrenalin freien Lauf zu lassen, der Angst zu begegnen. Es gibt jede Menge Tricks, wie man dem ein oder anderen Tierchen aus dem Weg gehen kann. Es war sehr bereichernd, den Geschichten von Samson zu lauschen. Ein Mensch, der tagelang im Baum verbrachte, ohne dazwischen herabzusteigen. Es war beeindruckend, in welche seiner Erlebnisse er uns eintauchen lies.
Ich freue mich auf die nächsten Abenteuer mit dem Wildnis Camp Clan.
Danke an die Winde des Ostens!
Danke an die Winde des Südens!
Danke an die Winde des Westens!
Danke an die Winde des Nordens!
Danke Mutter Erde!
Danke Vater Himmel!
In Liebe,
Anna
Liebe Anna!
Ich danke dir für die wunderbare Erzählung deiner Erfahrung mit der Entdeckung, Entzündung des heiligen Feuers.
Und ich gratuliere dir, dieses mit deinen Kindern und anderen Menschen teilen zu können.
Diese Faszination ist es warum ich mein Essen auf dem Holzherd zubereite.
Herzlichst
Karin M.